Microinteractions – Kleine Animationen mit großer Wirkung
Datum
31.07.2024
Kategorie
UI/UX Design
Lesezeit
8 Min
Was sind Microinteractions?
Microinteractions sind kleine Designelemente, die darauf abzielen, eine bestimmte Benutzeraktion zu begleiten oder zu verbessern. Sie können so einfach sein wie eine animierte Schaltfläche, die auf einen Klick reagiert, oder so komplex wie eine Fortschrittsanzeige, die den Benutzer durch einen mehrstufigen Prozess führt. Die Hauptziele von Microinteractions sind:
Feedback geben: Den Benutzern zeigen, dass ihre Aktion erfolgreich war oder dass eine bestimmte Funktion aktiv ist.
Übergänge erklären: Den Benutzern helfen zu verstehen, wie sie von einem Zustand oder einer Ansicht zur nächsten gelangen.
Interaktionen verstärken: Benutzer durch visuelle Hinweise und Animationen ermutigen, bestimmte Aktionen auszuführen.
Vorteile von Microinteractions
Microinteractions bieten zahlreiche Vorteile, die die Benutzererfahrung verbessern und die Benutzerbindung erhöhen können:
Verbesserte Usability: Durch visuelles Feedback und subtile Animationen können Benutzer besser verstehen, wie sie mit einem Produkt interagieren sollen. Dies führt zu einer intuitiveren und benutzerfreundlicheren Erfahrung.
Erhöhte Benutzerbindung: Kleine Animationen und interaktive Elemente machen die Nutzung eines Produkts angenehmer und unterhaltsamer. Dies kann dazu führen, dass Benutzer länger auf einer Website oder in einer App bleiben und häufiger zurückkehren.
Stärkere Markenidentität: Microinteractions können dazu beitragen, die Persönlichkeit und den Stil einer Marke zu vermitteln. Durch konsistente und gut gestaltete Interaktionen können Marken eine starke Identität aufbauen und sich von der Konkurrenz abheben.
Beispiele erfolgreicher Anwendungen
1. Slack
Slack ist bekannt für seine gut gestalteten Microinteractions, die die Benutzererfahrung erheblich verbessern. Ein Beispiel ist das subtile Hüpfen des Logos, wenn die App geladen wird. Diese kleine Animation signalisiert den Benutzern, dass die App aktiv ist und lädt, wodurch ein reibungsloser Übergang zwischen dem Laden und der Nutzung der App geschaffen wird.
Ein weiteres Beispiel ist die Verwendung von animierten Reaktionen auf Nachrichten. Wenn Benutzer auf eine Nachricht reagieren, erscheint eine kurze Animation, die die Reaktion visualisiert und die Interaktion lebendiger und ansprechender macht.
2. Google
Google verwendet Microinteractions in vielen seiner Produkte, um die Benutzererfahrung zu verbessern. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Animation des Suchbalkens auf der Google-Startseite. Wenn Benutzer auf den Suchbalken klicken, wird er leicht vergrößert, um die Aufmerksamkeit auf die Eingabefunktion zu lenken und die Benutzer zum Eingeben einer Suchanfrage zu ermutigen.
Ein weiteres Beispiel ist die Fortschrittsanzeige in Google Drive, die den Benutzern zeigt, wie viel von einem Upload oder einer Synchronisierung abgeschlossen ist. Diese visuelle Darstellung hilft den Benutzern zu verstehen, wie lange sie noch warten müssen, und gibt ihnen ein Gefühl der Kontrolle über den Prozess.
Beispiele aus der Praxis
1. Dunkin' (ehemals Dunkin' Donuts)
Im Jahr 2018 entschied sich Dunkin' Donuts für ein Rebranding, bei dem das "Donuts" aus dem Namen gestrichen wurde. Dieser Schritt war Teil einer Strategie, sich stärker auf Kaffee und andere Getränke zu konzentrieren. Das neue Branding beinhaltete ein modernes Logo und ein frisches Design, das die veränderte Ausrichtung des Unternehmens widerspiegelt.
2. Uber
Nach mehreren Kontroversen und einem beschädigten Ruf entschied sich Uber 2018 für ein umfassendes Rebranding. Das neue Branding konzentrierte sich auf Sicherheit und Vertrauen, mit einem neuen Logo und einer klareren Kommunikation der Unternehmenswerte. Diese Maßnahmen halfen Uber, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen und seine Marke neu zu positionieren.
Fazit
Microinteractions sind kleine, aber mächtige Werkzeuge im Arsenal eines UI/UX-Designers. Sie verbessern die Benutzererfahrung, indem sie visuelles Feedback geben, Interaktionen verstärken und Übergänge erklären. Erfolgreiche Anwendungen wie Slack, Google und Mailchimp zeigen, wie Microinteractions eingesetzt werden können, um die Benutzerinteraktion zu erleichtern und die Benutzerbindung zu erhöhen. Durch die sorgfältige Integration von Microinteractions können Designer ansprechende und intuitive digitale Erlebnisse schaffen, die Benutzer begeistern und langfristig binden.
Sabrina Schweighofer
Print Designerin